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Die Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig E-Commerce- und B2B-Marktplätze sind. Mit dem Einstieg in den B2B Commerce ist eine der ersten Fragen: Kaufen wir eine von einem Softwarehersteller entwickelte E-Commerce-Software oder lassen wir eine maßgeschneiderte Lösung von Grund auf für uns entwickeln?
Auf den ersten Blick mag die fertige Lösung eines renommierten Softwareherstellers naheliegend erscheinen. Aber jedes Unternehmen ist anders, und nicht alle Standardlösungen eignen sich für jede Umgebung. Sehen wir darum auf die Vor- und Nachteile der denkbaren Möglichkeiten:
- Entwicklung von Grund auf
- Kauf einer Softwarelösung
- und der Mischung von beidem
Wann der Aufbau einer maßgeschneiderten E-Commerce-Lösung Sinn macht
Verzweigte Unternehmen mit komplizierten Hierarchien oder komplexen Geschäftsmodellen sowie Unternehmen, die an andere Unternehmen verkaufen, finden die Grenzen konventioneller B2C-Plattformen recht schnell. Denn ihre Anforderungen lassen sich oft nicht verlässlich abbilden. Statt also zerstückelte Workarounds für eine beliebige E-Commerce-Plattform auszuknobeln, entwickeln sie lieber komplett maßgeschneiderte Lösungen von Grund auf. Diese maßgeschneiderte Lösung erhält damit die Bedeutung einer langfristigen Investition, weil sie das Unternehmen jetzt und in Zukunft besser auf dem Markt positionieren soll.
Aber wann ist die Entwicklung einer eigenen E-Commerce-Software sinnvoll?
Sie sind in einer stark regulierten Branche tätig
Viele Unternehmen arbeiten in stark regulierten Branchen und verkaufen an diese. Wenn Sie z. B. Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen oder Arzneimittel liefern, müssen Sie möglicherweise die Berechtigung und Zulassung des einkaufenden Unternehmens überprüfen. Einige Produkte sind möglicherweise nicht für alle Märkte zugelassen. Wenn Sie in einer komplexen Regulierungsstruktur tätig sind, kann eine maßgeschneiderte E-Commerce-Software das Richtige für Sie sein.
Sie haben komplexe Unternehmenshierarchien
Wenn Ihr Unternehmen Niederlassungen an verschiedenen Standorten unterhält, von denen jede für ein anderes Produkt zuständig ist oder ein bestimmtes Kundensegment bedient, ist eine Standardlösung möglicherweise nicht geeignet. Darüber hinaus sind Ihre Back-Office-Anforderungen (interne Hierarchien, Zugriffsbeschränkungen, Genehmigungsverfahren, Berichterstellung) und die Anforderungen an Ihre kundenorientierte Website möglicherweise komplexer als die Möglichkeiten einer proprietären Software.
Sie verkaufen über komplexe Vertriebskanäle
Viele B2B-Verkäufer treten mit Käufern quer über komplexe Vertriebskanäle hinweg in Kontakt. Ein E-Commerce-Unternehmen mit mehreren Vertriebskanälen kann zum Beispiel sowohl B2C als auch D2C verkaufen. Genau so haben auch Marktplatz-Anbieter vielfältigere Anforderungen wie Monetarisierung, Onboarding, Verkäufer- und Käufer-Management.
Sie müssen komplexe Arbeitsabläufe verwalten
Einige Unternehmen verkaufen konfigurierbare Produkte oder müssen Produkte mit Mehrwertdiensten wie Installationen oder Beratungen bündeln. Andere wiederum benötigen komplexe Bestell- oder Versandregeln, die von Kunde zu Kunde variieren. Diese Konfigurationen lassen sich mit einer von einem Hersteller konfektionierten Lösung nicht einfach digital abbilden.
Sie müssen mehrere Geschäftssysteme miteinander verbinden
Viele vorgefertigte E-Commerce-Lösungen lassen sich nicht mit den zahlreichen ERP-, PIM-, CRM-, Beschaffungs-, Buchhaltungs- und anderen Systemen integrieren, die üblicherweise verwendet werden. Wenn Sie eines dieser Systeme selbst entwickelt haben, kann eine Integration unmöglich sein, was dann fast zwangsläufig zur Überlegung einer Eigenentwicklung führt.
Sie möchten alternative Zahlungsmöglichkeiten anbieten
Ihre Kunden möchten vielleicht auf die Kreditkarte verzichten und stattdessen per Überweisung, Lastschrift oder Rechnung bezahlen. Andere möchten vielleicht mit verlängerten Laufzeiten oder auf Kredit zahlen. Der Aufbau eines eigenen Systems kann für B2B-Unternehmen attraktiv sein, die mehr Kontrolle über die Zahlungsarten benötigen.
Sie benötigen mehr CMS-Funktionen
Ihr E-Commerce Content Management System (CMS) ist das Herzstück Ihrer Vertriebs-, Marketing- und Content-Strategie. Wenn Ihr Softwarehersteller ein schwaches CMS hat oder die Software sich nicht in das CMS Ihrer Wahl integrieren lässt, sollten Sie eine Ihren Anforderungen entsprechende Lösung entwickeln. Das gilt besonders dann, wenn Sie im Omnichannel-E-Commerce tätig sind.
Kundenspezifische E-Commerce-Lösung vs. herstellerbasiert: Vor- und Nachteile
Kundenspezifische E-Commerce-Software
Eine selbst entwickelte, benutzerdefinierte E-Commerce-Plattform eignet sich am besten für Unternehmen, die die volle Kontrolle über ihre E-Commerce-Strategie benötigen. Sie möchten möglicherweise sorgfältig personalisierte Kundenerlebnisse schaffen, ein Ökosystem von Integrationen mit Drittanbietern entwickeln oder interne Abläufe durch Integrationen mit bereits vorhandenen Unternehmensanwendungen effektiver aufbauen.
Vorteile
- Kreative Freiheit. Bei der Gestaltung Ihrer E-Commerce-Präsenz sind Ihnen keine Grenzen gesetzt, solange Sie bereit sind, Zeit und Geld zu investieren. Sie können Ihre E-Commerce-Lösung perfekt auf Ihr Unternehmen und Ihre Kundenbedürfnisse abstimmen und nur das bauen, was Sie wollen, ohne Zusatzlast.
- Volle Eigenverantwortung. Wenn Sie Ihre eigene Lösung erstellen, gehört sie Ihnen vollständig. Das heißt, es gibt niemanden zwischen Ihrer Software und Ihrem Unternehmen. Da Sie die volle Verantwortung für Ihre Vertriebssinfrastruktur haben, können Sie flexibler auf Kundenerwartungen reagieren, sich an Veränderungen in der Branche anpassen und Ihre Abläufe schwankungsfester machen.
- Keine Lizenzgebühren. Sie sparen nicht nur die monatlichen Lizenzgebühren für Ihre Plattform, sondern auch die Kosten für die interne Entwicklung und den Support. Dies ist vorteilhaft für große Unternehmen, die die vollständige Kontrolle über ihre E-Commerce-Strategie, ihren Vertrieb und ihren Kundenservice behalten möchten.
Nachteile
- Ressourcenintensiv. Eine maßgeschneiderte B2B-E-Commerce-Plattform erfordert einen hohen Einsatz an Zeit und Personal. Bevor Sie beginnen, müssen Sie Anforderungen sammeln, erfahrene Entwickler finden, den Softwareentwicklungsprozess organisieren, Tests zur Qualitätssicherung durchführen und das Change-Management koordinieren.
- Keine Garantie oder Support. Im E-Commerce gibt es nichts Schlimmeres als Ausfallzeiten. Je schneller Sie ein Problem beheben können, desto schneller können Sie wieder verkaufen. Wenn etwas schief geht (und das wird es), müssen Sie allein auf Ihre Mitarbeiter, Technologiepartner und Hosting-Anbieter angewiesen.
- Wartung. Mit der Zeit kann es schwierig werden, Ihre Plattform wachstumsangemessen zu skalieren, ohne auf Probleme bei der Implementierung zu stoßen. Die SEO-, Marketing-, Zahlungs-, Abwicklungs- und anderen Komponenten Ihrer Website müssen ständig optimiert und geändert werden, damit sie zusammen funktionieren.
- Dokumentation. Sie werden ein zusätzliches Team benötigen, um sicherzustellen, dass das Wissen über die Funktionsweise Ihres Systems im Unternehmen erhalten bleibt, auch wenn das Kernteam, das es entwickelt hat, wechselt.
- Entwicklungsfehler. Die Entwicklung einer E-Commerce-Plattform ist mit einem immensen Arbeitsaufwand verbunden. Die Entwickler stehen vor der gewaltigen Aufgabe, viele der Funktionen einer vorgefertigten B2B-Commerce-Software nachzubilden. Da viele dieser typischen B2B-Funktionen sehr anspruchsvoll funktionieren, ist der Entwicklungsprozess langwierig und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Bugs hoch.
E-Commerce-Software von Softwareherstellern
Die andere Frage ist: Warum sollte man überhaupt eine eigene E-Commerce-Software entwickeln, wenn Softwarehersteller bereits über umfangreiche Erfahrungen mit dem realen B2B-Commerce-Einsatz und den Anforderungen Ihrer Kunden verfügen? Um wettbewerbsfähig zu bleiben, validieren die Hersteller die Funktionen ihrer Software ständig anhand aktueller Marktanforderungen und -trends. Darüber hinaus sind Softwarehersteller bestrebt, erstklassige Produkte mit einer breiten Palette potenzieller Anwendungsfälle zu entwickeln.
Vorteile
- Sofort einsatzbereite B2B-Funktionen, schnelle Implementierung. Ihr Unternehmen muss sich nicht mit der Entwicklung und dem Testen eigener Software befassen.
- Sicherheit und Stabilität. Mit einer herstellerbasierten Lösung müssen Sie sich nicht um Updates, Systemsicherheit, Zertifikate oder Betrugsschutz kümmern.
- Kundenservice. Für viele E-Commerce-Anbieter ist guter Kundenservice ein starkes Unterscheidungsmerkmal. Die meisten herstellerbasierten Plattformen bieten Support per Telefon, Live-Chat oder E-Mail. Auch Self-Service-Angebote wie Video-Tutorials oder Community-Support sind verfügbar.
- Geringere Kosten und kürzere Markteinführungszeiten. Der Aufbau einer kundenspezifischen E-Commerce-Plattform erfordert eine erhebliche Vorabinvestition und die Markteinführung dauert wesentlich länger als der Erwerb herstellerbasierter Software. Je nach konkreter Situation kann das sogar ein Wettbewerbsnachteil sein.
Nachteile
- Man-in-the-middle. Bei einer anbieterbasierten Lösung liegt eine Ebene zwischen Ihren Kunden und Ihrem Unternehmen, die Sie nicht kontrollieren können. Preiserhöhungen, Funktionseinschränkungen oder andere Faktoren können Ihre Wachstumspläne durchkreuzen.
- Gebühren. Schnell fällt die Investition für eine E-Commerce-Lösung zu hoch aus, weil im Lizenzumfang Funktionen mitbezahlt werden, die man nie nutzen wird. Die Kosten für die Implementierung, Integration, Mitarbeiter oder die Inanspruchnahme der Dienste weiterer Technologieanbieter können in die Höhe schnellen.
Flexibilität. Viele B2B-Unternehmen möchten die Kontrolle über ihre E-Commerce-Shops behalten. Wenn Ihr Softwarehersteller für neue Bedarfe keine Integration, kein Plugin, keine API oder keine Möglichkeit zur individuellen Anpassung anbietet, müssen Sie das schlicht akzeptieren.
Wie man das Beste aus beiden Welten erhält
Was tun Sie, wenn Sie die Flexibilität einer benutzerdefinierten Lösung benötigen, aber die Zuverlässigkeit und Infrastruktur einer herstellerbasierten Lösung für sie zentral ist? Dann nehmen Sie das Beste aus beiden Welten.
Sie entscheiden sich für eine herstellerbasierte Lösung, deren Kernfunktionen im B2B-Commerce bereits erprobt sind, die Ihnen aber hürdefreie Implementierungen und durchgängige Anpassungsfähigkeit auf Ihre geschäftlichen Anforderungen ermöglicht.
Was müssen Sie beachten? Gängige E-Commerce-Software für den B2C-Bereich, kann die Komplexität von B2B-Beziehungen nicht abdecken. Software mit B2B-spezifischer E-Commerce-Architektur kann jedoch 60-80 % Ihrer Projektanforderungen sofort erfüllen. Zu diesen universellen B2B-Kernfunktionen gehören:
- Verwaltung von B2B-Unternehmenskonten
- Zugriffskontrollen, Rollen, Berechtigungen
- Multi-Organisations-, Website- und Sprachfunktionen
- Mehrere Währungen und regionsübergreifende Steuerverwaltung
- Verwaltung von Preisen und Einkaufslisten
- Mehrere personalisierte Kataloge
- Unterstützung mehrerer Lager
- Content Management
- Bestell-Verwaltung
- Routine für Angebotsanfragen
- Verwaltung von Werbeaktionen
- Verwaltung von Lagerbeständen
- Vertragsmanagement
- E-Mail-Automatisierung
- Segmentierte, benutzerdefinierte Berichte
- Security-Funktionen
- API zur Integration mit jeder Art von Unternehmenssoftware
- SEO-Tools
- mobilfreundliche Architektur
OroCommerce ist ein perfektes Beispiel für eine solche E-Commerce-Lösung des Besten aus beiden Welten. Sie wurde speziell für den B2B-E-Commerce entwickelt und enthält alle B2B-spezifischen sowie E-Commerce-Marktplatz-Funktionen:
- ein flexibles API-Set
- das PWA
- Headless-Implementierung
- Integration mit ERP, PIM, CRM und anderen Systemen
Das System ist hochflexibel. Als Open-Source-Lösung bietet OroCommerce eine große Entwicklungs-Community und ein Netzwerk von Technologiepartnern und erfüllt so selbst die anspruchsvollsten B2B-Ambitionen.
OroCommerce-Kunde Animal Supply hat Anwendungen implementiert, die zahlreiche ERPs über eine einzige Headless-Plattform synchronisieren. Auch individuelle und hochflexible Einkaufs- und Checkout-Workflows für getrennte B2B- und B2C-Kunden gehören zur Leistungsfähigkeit von OroCommerce (Umsetzung zum Beispiel durch Saltworks). Beide Entwicklungen waren sehr unterschiedlich, aber beide haben weniger als 6 Monate für die Implementierung bis zur Markteinführung benötigt.
Vergleich von Optionen auf der Grundlage von Anforderungen
B2B Commerce Softwarehersteller | Kundenspezifische Einzellösung | Angepasste E-Commerce-Software (Basierend auf OroCommerce-Leistungsfähigkeit) | |
Zeit bis zur Marktreife | + | – | + |
Implementierung: Zeit und Kosten | + | – | + |
Unterhalt und Update-Kosten | + | – | + |
Jährliche oder monatliche Lizenzkosten | – | + | – |
Risiko von Leistungsschwankungen, Nachteile in der Software-Architektur, Bugs | + | – | + |
Kontrolle über Entwicklungen und Erweiterungen | – | + | +* |
Skalierbarkeit und Wachstumsfähigkeit | – | – | + |
+ Zeigt gute Leistungen an
– Zeigt an, dass die Leistung schlecht ist
*Community-Mitglieder können zur Open-Source OroCommerce Community Edition beitragen.
Maßgeschneiderte E-Commerce-Lösungen: Die perfekte Lösung für B2B
Mit der Verlagerung der Vertriebsgespräche vom persönlichen Kontakt hin zum Online-Geschäft, standen die Zeichen noch nie so günstig für eine leistungsfähige B2B-E-Commerce-Strategie. In der Praxis entscheidet sich die überwiegende Mehrheit der Unternehmen für eine von einem Softwarehersteller bereitgestellte E-Commerce-Lösung. Unabhängig davon, ob Sie eine Lösung von Grund auf neu erstellen oder eine herstellerbasierte Lösung anpassen: Ihre Entscheidung sollte auf den von Ihnen benötigten Funktionen, Integrationen und Anpassungen basieren.
Wenn Sie ein großes Unternehmen in einer stark regulierten Branche mit einem breit gefächerten Kundenstamm sind, kann eine maßgeschneiderte E-Commerce-Plattform die richtige Lösung sein. Jedoch nicht unbedingt, denn spezifische B2B-E-Commerce-Software wie OroCommerce ist bereits mit Funktionen ausgestattet, von denen viele denken, dass sie erst noch entwickelt werden müssten.
Mit solcherart angepasster Software können Unternehmen eine globale Präsenz von einer einzigen E-Commerce-Plattform aus betreiben, mehrere (Unter-) Organisationen, lokalisierte Websites, Währungen und Steuercodes. Personalisierter Self-Service wird durch mobilfreundliche Omnichannel-Erlebnisse vervollständigt mit Katalogen, komplexen Produkten, Preisen, Bestell- und Versandfunktionen.
OroCommerce verfügt über umfangreiche Partner-, Technik- und Entwickler-Communities mit branchenübergreifendem Know-how. Sie sind in der Lage, eine wirklich individuelle E-Commerce-Lösung zu planen, zu implementieren und zu verwalten, die für jede Unternehmensanforderung geeignet ist. Neben der Effizienz gewinnt dieses Modell in der Regel auch bei den Kosten gegenüber einer komplett individuell entwickelten Software-Lösung. Wenn Sie mehr über die herausragenden Möglichkeiten von OroCommerce erfahren möchten, kontaktieren Sie uns für ein Beratungsgespräch oder testen Sie unsere kostenlose, individuelle Demo.